Blasenentzündung
Blasenentzündung – Neueste Erkenntnisse

Blasenentzündung – Zystitis
Kein Mensch kann es nachempfinden, wie es ist, wenn man laufend Blasenentzündungen hat, falls man nicht selbst betroffen ist. Meistens haben ja auch Frauen Blasenentzündungen. Schon jede zweite Frau hat einmal Blasenentzündung gehabt. Es ist manchmal die Hölle und eigentlich hilft auch nur Antibiotika und der Weg zum Arzt, der den Urin untersuchen muss und einen eventuell untersucht. Wenn scheinbar auch die Antibiotika nicht mehr hilft, muß der Arzt eine Kultur vom Urin machen, um feststellen zu können, welches Medikament denn noch wirkt. Heutzutage ist das schwierig, da wir ja schon mit dem Essen Antibiotika im Fleisch zu uns nehmen und dadurch viele Tabletten nicht mehr wirken.
Falls die Blasenentzündung chronisch ist, kann der Arzt auch versuchen, mit der passenden Antibiotika über einen längeren Zeitraum eine Blasenentzündung zu verhindern und eine Immunität zu entwickeln. Ausserdem kann man auch die Antibiotika direkt nach dem Geschlechtsverkehr einnehmen. Man kann aber nur mit seinem persönlichen Arzt klären, was sinnvoll ist.
Eine unangenehme Nebenwirkung der eingenommenen Antibiotika ist, dass Frauen nach der Einnahme von Antibiotika Pilz in der Scheide und im After bekommen können. Hier hilft dann nur ein Besuch beim Frauenarzt, der wirksame Medikamente dagegen verschreiben kann.
Dies sagt uns, dass eine Blasenentzündung eine langwierige Angelegenheit ist.
Wie zeigt sich denn eine akute Blasenentzündung?
Brennende Schmerzen beim Wasserlassen, sowie das Gefühl, gegen einen Widerstand zu pressen.
Ständiger Harndrang, aber nur tröpfchenweise kommt Urin,
Schmerzen im Unterbauch,
die sich durch das krampfartige Zusammenziehen der Harnblase beim Wasserlassen ergeben, oft Blut im Urin.
Falls Fieber und Rückenschmerzen dazu kommen, könnte es auch eine Nierenbeckenentzündung sein.
Manchmal wird eine Blasenentzündung auch in Folge einer Chemotherapie, einer Bestrahlung und infolge einer Tuberkulose ausgelöst. In diesen Fällen sind in der Frühphase keine Bakterien im Urin.
Sie kann auch durch eine Wurmerkrankung entstehen, die in den Tropen oder Subtropen sehr verbreitet ist. Hier muss der Erreger nachgewiesen werden. Die Eier lassen sich aber erst fünf bis zwölf Wochen nach der Infektion im Urin nachweisen.
Warum bekommen denn meistens Frauen eine Blasenentzündung?
Die Harnröhre der Frauen ist viel kürzer und deshalb können die Krankheitserreger leichter in die Blase treten und diese sich entzünden. Die meisten Blasenentzündungen werden durch Schmierinfektion von Bakterien der eigenen Darmflora verursacht. Weitere Ursachen, sind Unterkühlung, seelische Einflüsse, schwaches Immunsystem, und auch durch einen Blasenkatheter verursachte Störung der Bakterien in den ableitenden Harnorganen.
Was können wir denn selbst tun?
Als erstes Wärme, Wärme, Wärme und viel trinken. Wenn es möglich ist, eine Wärmeflasche oder Heizkissen auf den Bauch.
Dadurch werden die Blutgefäße in der Blasenschleimhaut erweitert und die Abwehrzellen können schneller vor Ort aktiv werden.
Vitamin-C-Pulver in Wasser aufgelöst, unterstützt das. Man kann auch ein Dampfbad auf einer Schüssel machen.
Ein erprobtes Hausmittel ist jede Stunde ein Glas Wasser mit einem Teelöffel Natron gegen die Schmerzen trinken. Auch wenn es nicht gerade prickelnd schmeckt. Es hilft!
Denn dadurch wird die Säure des Urins neutralisiert und die entzündete Blase und die Harnwege kommen zur Ruhe, die fiesen Schmerzen hören langsam auf. Ich schwöre darauf.
Wenn man diese Hausmittelchen rechtzeitig anwendet, kann man sich eventuell den Weg zum Arzt ersparen.
Wenn nicht, siehe oben.
Wie kann man denn nun vorbeugen, wenn man hier seine Schwachstelle hat?
Niemals auf eine kalte Unterlage setzen, Unterkühlung vermeiden.
Nach dem Geschlechtsverkehr sofort aufstehen, zur Toilette gehen und danach die Scheide waschen. Ja, sofort, auch wenn es noch so gemütlich im Bett ist.
Denn wenn man empfindlich ist, bekommt man von den Bakterien, die vom Darm in die Scheide übertragen werden, Blasenentzündung.
Immer warmhalten.
Ein gutes Mittel ist auch Cranberry-Saft. Er verhindert, das sich Bakterien in den Schleimhäuten einnisten. Allerdings ist er auch etwas teuer.
Gefährlich wird es auch, wenn die Erreger weiter aufsteigen und zu einer Nierenbeckenentzündung werden. In schweren Fällen kann es auch zu einer Blutvergiftung kommen.
Sehr aufpassen muss man auch in der Schwangerschaft, weil man dann besonders empfindlich ist.
Beim Stuhlgang immer von der Scheide zum After säubern, damit die Keime nicht in die Scheide dringen können, wo sie nicht hingehören.
Bewährte Hausmittel:
Schachtelhalmtee
1 bis 2 Eßlöffel von dem Schachtelhalm frisch oder getrocknet mit kochendem Wasser übergießen, abdecken.
Ca. 5 Minuten ziehen lassen und 1/5 bis 2 Liter am Tage warm trinken. Am besten ohne Zucker.
Wie zeigt sich eine Blasenentzündung bei Männern?
Männer haben vor dem 50. Lebensjahr selten Blasenentzündung. Erst danach kommt es öfter zu Prostataerkrankungen. Hierbei vergrößert sich die Prostata und engt die Harnröhre ein, sodaß der Harn schlecht abfliessen kann. Es bilden sich neben dem Harn vermehrt Krankheitserreger in der Blase und kann Infekte auslösen.
Warum haben manche Menschen keine Blasenentzündung?
Es gibt aber auch Menschen, die von Blasenentzündungen verschont bleiben, weil sie durch erblich bedingte Faktoren vor den entzündungsauslösenden Bakterien geschützt sind. Es fehlen Ihnen die speziellen Andockstellen, bzw. Rezeptoren in den Schleimhäuten, an denen sich die Bakterien anheften können.
Neuste Erkenntnisse
Blasenentzündung! Wie schon berichtet, wer sie nicht kennt, kann sich einfach nicht vorstellen, wie man darunter leiden kann und wie schmerzhaft sie sein kann. Deshalb informiere ich mich immer wieder, was es denn so Neues gibt. Bis heute ist die eigentliche Ursache aber unbekannt.
Forscher forschen ja immer. Scheinbar sind die amerikanischen Forscher da weiter, wie wir in Europa. Nun haben sie bei Mäusen festgestellt, dass möglicherweise zwei Bakterien für die immer wieder kehrenden Blasenentzündungen verantwortlich sind. Aber wir wissen, dass das, was Männern hilft, nicht unbedingt uns Frauen hilft.
Gelernt haben wir ja, dass diese Bakterien immer in der Blase vorhanden sind und durch irgendwelche Auslöser (z.B. Kälte) dann ausbrechen und sich vermehren. Wodurch dann diese schlimmen Schmerzen entstehen. Jede Frau empfindet sie ja anders und hat unterschiedliche Probleme damit. Viele Frauen haben Schüttelfrost und Fieber. Männer haben weniger Blasenentzündung, weil ihre Harnröhre viel länger als bei Frauen ist.
Es wurde also festgestellt, dass der Hauptauslöser der Blasenentzündung die Escherichia coli-Bakterien sind, die aus dem Darm in die Blase verschleppt werden. Diese nisten sich dann in der Blasenwand ein und die Antibiotika und das Immunsystem sind dabei machtlos. Gelangt jetzt noch der Vaginalkeim Gardnerella vaginalis in die Blase, dann wird Escherichia coli reaktiviert und die Blasenentzündung bricht aus. Der Vaginalkeim Gardnerella vaginalis kann nicht in der Blase überleben, aber er weckt Escherichia coli-Bakterien auf, die in der Blasenwand schlummern.
Bei den Experimenten wurden die Mäuse mit den Escherichia coli-Bakterien geimpft und dann nach einiger Zeit die Gardnerella-Keime dazu gegeben. Bei der Hälfte der Mäuse brach dann die Blasenentzündung aus. Bei anderen Bakterien wurden diese Ergebnisse nicht erzielt. Es ist aber nicht klar bestätigt worden, dass dies genauso bei Menschen der Fall ist (noch nicht). Es wurden aber nachweislich bei Frauen, die an Blasenentzündung erkrankt waren, auch diese Gardnella-Keime in vermehrtem Masse gefunden.
Was kann man denn nun dagegen tun? Einige deutsche Ärzte haben bestätigt, dass die bei Blasenentzündungen eingesetzten Antibiotika nicht, bzw. nur vorübergehend helfen, dass aber Antibiotika speziell für die Gardnerella vaginalis denkbar ist. Das bedeutet im Klartext, dass eine abschließende Behandlung heutzutage noch nicht möglich ist. Wir müssen uns weiter quälen. Wir können nur weiter machen, wie bisher vorbeugen und hoffen, dass es dieses Mal nicht so schlimm wird und dass die Wissenschaft bald etwas findet, dass uns wirklich hilft.
Und was sagt die KI dazu?
Natürliche Ansätze bei Blasenentzündungen
Hier eine moderne, ehrliche Übersicht über natürliche Mittel und ergänzende Methoden bei Blasenentzündungen (UTI) – mit Fokus auf aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnissen.
- Prävention Hydratation: Viel Wasser trinken (2–2,5 Liter täglich). Studien zeigen: +1,5 Liter halbiert das Risiko von Rückfällen. Hygiene: von vorn nach hinten wischen, Wasserlassen nach Sex.
- Cranberry-Produkte
Cochrane-Review 2023: Moderate Evidenz für weniger Infektionen. Wirksam besonders bei Frauen mit wiederkehrenden Infekten. Wirkmechanismus: verhindert Andocken von E. coli. - Probiotika
Vor allem Lactobacillus-Stämme (z.B. L. rhamnosus, L. reuteri). Unterstützen die Vaginalflora, können Rückfälle reduzieren. - D-Mannose
Wird beworben, aber Studienlage schwach. Mechanismus interessant, klinischer Nutzen nicht klar bewiesen.
5. Weitere Pflanzen
Hibiskus (36 % weniger Infekte in Langzeitstudien), Knoblauch,
grüner Tee, Bärentraube, Potenzial, hilfreich, aber Datenlage begrenzt
Ansatz, Wirkung & Erkenntnisstand
Hydratation + Hygiene: Fundamentell, sehr gut belegt
Cranberry-Produkte: Prävention ja (moderate Evidenz)
Probiotika: Vielversprechend, mehr Studien nötig
D-Mannose: Wirksamkeit unklar, schwache Belege
Hibiskus, Knoblauch, Tee vielversprechend, aber nur ergänzend
Fazit: Wassertrinken und Hygiene sind die stärksten Waffen.
Cranberries und Probiotika sind gute Ergänzungen.
Hibiskus und andere Kräuter können unterstützen, ersetzen aber keine medizinische Behandlung. Bei akuten Infekten ist ärztliche Behandlung wichtig.
Buchtipp:
Blasenentzündungen, Blasenschmerzen – Damit müssen Sie nicht leben! Dr. Ines Ehmer
Chronische Blasenentzündungen – Elke E. Heßdörfer
Und wie immer: Du kennst Deinen Körper am besten, tue nur, was Dir gut tut.
