Ringelblume
Die Seele der Ringelblume
Die, die heilt mit Licht

Sie ist klein.
Still.
Doch wo sie blüht, öffnet sich das Herz.
Die Ringelblume trägt die Sonne im Schoß – nicht grell, nicht aufdringlich.
Sondern sanft. Wärmend.
Wie ein Sonnenstrahl, der durch die Wolken fällt,
wenn du ihn am meisten brauchst.
Sie wächst oft in Gärten,
doch ihre Seele gehört den Kindern, den Alten,
denen, die verletzt sind – sichtbar oder verborgen.
Sie kommt, wenn du fällst.
Wenn du blutest.
Wenn du Wunden trägst, die andere nicht sehen.
Und dann sagt sie:
„Komm. Ich bin da. Lass mich heilen.“
Ihre Heilkraft ist leise.
Aber tief.
Sie berührt nicht nur die Haut –
sie berührt die Erinnerung.
An das, was in dir ganz ist.
An das, was nie zerbrochen war.
Denn die Ringelblume kennt das Geheimnis der Regeneration.
Sie weiß, dass jeder Schnitt heilbar ist,
wenn Licht hineingelassen wird.
Und sie ist das Licht.
Ihre Blüten sprechen mit dem Körper:
Sie stillen Entzündungen,
kühlen das Fieber,
ziehen den Schmerz aus der Wunde.
Doch während sie heilt, flüstert sie dir auch zu:
„Du bist nicht schwach, weil du verletzt bist.
Du bist stark, weil du heilen kannst.“
Die alten Weisen nannten sie das Gold der Erde.
Nicht wegen ihres Glanzes –
sondern wegen der Wärme, die sie gibt.
Sie ist eine Pflanze der Geborgenheit.
Der Rückverbindung.
Des Vertrauens in die eigene innere Sanftheit.
Die Ringelblume ist eine Hüterin.
Für Kinder, für Tiere, für müde Seelen.
Wenn du weinst, tröstet sie.
Wenn du verzagst, erinnert sie dich an dein inneres Licht.
Wenn du heilst, geht sie still mit dir –
ohne Ruhm, ohne Laut.
Sie braucht keine Anerkennung.
Denn sie weiß, was sie ist:
Ein Zeichen der Hoffnung.
Ein Zeichen der Güte.
Ein Sonnenkind.
Und so steht sie da –
im Wind, im Regen, im Licht.
Zart.
Doch unerschütterlich.
Die Ringelblume heilt nicht nur Wunden.
Sie heilt das Vertrauen.
Dass du wachsen darfst.
Dass du weich sein darfst.
Dass du leuchten darfst –
auch nach dem Schmerz.